Drohnen von einem Werk zum anderen
JOPP will das Stammwerk in Herschfeld über eine Luftfrachtdrohne an das neue Entwicklungszentrum, das sich derzeit im Bau befindet, anbinden. Dieses Vorhaben stand im Blickpunkt einer Informationsveranstaltung.
Auf Einladung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Würzburg-Schweinfurt, dem Zentrum für digitale
Innovationen (ZDI) Mainfranken, dem Cluster Mechatronik und dem Automation Valley Nordbayern waren
Besucher aus ganz Bayern beim Automobilzulieferer in Bad Neustadt, um sich über Neuigkeiten zu akademischen und kommerziellen Drohnenprojekten auszutauschen. JOPP informierte über das eigene Projekt.
Geschäftsführer Martin Büchs berichtete laut Pressemitteilung über das Konzept und den Markt der Lieferdrohnen. Projektleiter Frank Ulrich ergänzte, wie weit der Stand des Genehmigungsverfahrens ist. Bei JOPP rechne man damit, dass man den ersten autonomen Regelflug einer Drohne in Deutschland realisieren könne.
Nach Angaben des Unternehmens bleibe derzeit zu viel Zeit auf der Straße liegen für den Transport von Hauspost, Ersatzteilen und Kleinteilen. Die könnten einfacher und schneller über die Luft transportiert werden, hat man sich bei JOPP überlegt. Jetzt will das Unternehmen die seit April in Deutschland gültige neue Gesetzgebung für den Luftverkehr nutzen, um kleine Gegenstände per Drohne über die Luft zu transportieren. Der Flug soll vollautonom erfolgen.
Während JOPP über öffentliches Gelände fliegen will, zeigte Rigobert Zehner, Geschäftsführer von IFSYS Integrated Feeding Systems GmbH) aus Großbardorf, dass Drohnen auch in der Industriehalle ihre Daseinsberechtigung hätten. Mehrere Kunden aus dem Automobilbereich hätten Interesse an einer Teilezuführung in der Serienproduktion durch die Luft. Man arbeite an mehreren Konzepte.
Maximum an Sicherheit
Da die Sicherheit ein großes Themen beim Einsatz von Drohnen ist, zeigte Dr. Nils Gageik, Geschäftsführer der Emqopter GmbH aus Würzburg, wie man den Drohnenflug mit Sensorik und Objekterkennung sicherer macht. Damit nicht nur andere Luftverkehrsteilnehmer, sondern auch mögliche Gefahren bei einem Absturz einer Drohne minimiert werden, habe man die Drohne für die Anwendung in Bad Neustadt mit einem Maximum an Sicherheit konstruiert und gebaut.
Eingerahmt wurden die Praxisberichte von JOPP und IFSYS von Vorträgen aus der Wissenschaft. Markus Lieret von der der Universität Erlangen-Nürnberg informierte über den Stand der Forschung. Armin Buckhorst vom Werkzeugmaschinenlabor WZL der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Achten referierte über die Inspektion von Flugzeugen mithilfe von Drohnen.
Dass die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft bei diesem Thema wichtig ist, wurde an diesem Tag deutlich. Wegen fehlender Praxis mit kommerziellen Drohnen bräuchten die Anwender das Know-How aus der Wissenschaft und von Start-Ups, um neue Anwendungen auf den Weg zu bringen.